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Zweitfruchtanbau: Vorteile von Mais und Sorghum

25. März 2025

Zweitfruchtanbau: Vorteile von Mais und Sorghum

Der Anbau von Zweitfruchtmais stellt eine interessante Möglichkeit dar, landwirtschaftliche Flächen effizient zu nutzen und die betriebliche Futter- und Substratversorgung zu optimieren. Diese Kulturform folgt einer früh geernteten Hauptfrucht und nutzt die verbleibende Vegetationsperiode. Trotz der zahlreichen Vorteile erfordert der Anbau jedoch eine sorgfältige Planung, um Risiken zu minimieren.

Vorteile des Zweitfruchtmaisanbaus

  • Effiziente Flächennutzung: Unter günstigen Bedingungen kann die Vegetationsperiode optimal ausgenutzt werden, was höhere Futter- und Substraterträge pro Fläche ermöglicht. Dies ist besonders für Betriebe mit Flächenknappheit von Vorteil.
  • Entlastung der Düngelagerkapazität: Die spätere Aussaat bietet eine zusätzliche Möglichkeit zur organischen Düngung, wodurch die Lagerkapazitäten entlastet werden können.
  • Erfüllung von Agrarförderauflagen: Der Anbau trägt zur Einhaltung bestimmter Förderkriterien bei.
     
  • Diversifizierung des Anbausystems: Die Erweiterung der Fruchtfolge reduziert Monokulturen und fördert die Bodenfruchtbarkeit.

Risiken und Herausforderungen

  • Trotz der Vorteile birgt der Zweitfruchtmaisanbau auch Herausforderungen:
  • Wasserversorgung: Frühsommertrockenheit kann die Bodenwasservorräte erschöpfen, insbesondere in Regionen mit weniger als 700 mm Jahresniederschlag.
  • Feldaufgang und Schädlingsbefall: Trockene Bedingungen nach der Aussaat erschweren den Feldaufgang und erhöhen die Anfälligkeit für Schädlingsbefall wie Vogelfraß.
  • Ertragsrisiko: Das Ertragsniveau ist oft geringer als beim Hauptfruchtmais, vor allem bei verzögerter Aussaat.
  • Standortabhängige Risiken: Leichte Sandböden oder kalte, staunasse Böden sind ungeeignet für den Zweitfruchtmaisanbau.
  • Ernteprobleme: Eine verkürzte Vegetationszeit kann die Abreife verzögern, insbesondere bei hoher Bestandesdichte.

Der erfolgreiche Zweitfruchtmaisanbau hängt von mehreren entscheidenden Faktoren ab. Eine sorgfältige Standortwahl ist von größter Bedeutung, wobei eine gesicherte Wasserversorgung essenziell ist, da die Hauptfrucht bereits einen Großteil des Bodenwassers verbraucht hat. Ausreichende Niederschläge müssen den Wasserbedarf für den Feldaufgang decken. Bei der Sortenauswahl spielen Sorten mit kurzer Vegetationszeit eine Schlüsselrolle. Frühreife Sorten eignen sich besonders für kühlere Regionen wie Norddeutschland, während mittelfrühe Sorten auf wärmeren Standorten angebaut werden können.

Die Bodenbearbeitung ist ein weiterer kritischer Aspekt. Eine flache, nicht-wendende Bearbeitung schont die Bodenstruktur und erhält die Feuchtigkeit. Mulchsaattechniken tragen dazu bei, die Restfeuchtigkeit im Boden zu bewahren. Ein feinkrümeliges, rückverfestigtes Saatbett sichert den Anschluss an wasserführende Bodenschichten und ist daher von großer Bedeutung.

Nicht zuletzt spielt die Fruchtfolgegestaltung eine wichtige Rolle für den Erfolg des Zweitfruchtmaisanbaus. Kombinationen wie Sommerzwischenfrüchte (z. B. Rotklee oder Luzerne) oder Grünschnittroggen vor dem Maisanbau fördern die Bodenfruchtbarkeit und reduzieren den Krankheitsdruck. Diese durchdachte Fruchtfolge trägt wesentlich zur Nachhaltigkeit und zum Ertrag des Anbaus bei.

Mais-Sorten mit besonderer Eignung für Zweitfruchtanbau

Sorghum als zusätzliche bzw. ergänzende Alternativkultur im Zweitfruchtanbau

Sorghum gewinnt als Alternative zu Mais im Zweitfruchtanbau zunehmend an Bedeutung, da es zahlreiche Vorteile bietet, die es gerade in Zeiten des Klimawandels zu einer attraktiven Option machen. Einer der größten Vorteile von Sorghum ist seine ausgeprägte Trockenstresstoleranz. Im Vergleich zu Mais ist Sorghum wesentlich unempfindlicher gegenüber Trockenheit, was es ideal für Regionen mit begrenzter Wasserverfügbarkeit oder für den Anbau nach früh geernteten Hauptfrüchten macht, wenn die verbleibende Vegetationsperiode potenziell trockener ist. Dies ist ein entscheidender Vorteil, wenn man bedenkt, dass Trockenperioden aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten.

Als C4-Pflanze kann Sorghum hohe Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen effizient in kräftiges Wachstum umsetzen und eignet sich daher besonders für den Anbau in den wärmeren Monaten des Jahres - ein klarer Vorteil für den Zweitfruchtanbau. Darüber hinaus bietet Sorghum Vorteile bei der Fruchtfolgegestaltung, da es keine Wirtspflanze für den Westlichen Maiswurzelbohrer ist. Dies macht sie zu einer guten Wahl in Fruchtfolgen mit Mais und ermöglicht eine problemlose Integration in bestehende Anbausysteme. Auch aus arbeitswirtschaftlicher Sicht punktet Sorghum: Es bietet die Möglichkeit, Gärreste noch im Juni effektiv zu nutzen und die Arbeitsbelastung sinnvoll zu verteilen.

Im Vergleich zu Mais sind jedoch einige Besonderheiten zu beachten. Sorghum hat einen höheren Wärmebedarf und ist kälteempfindlicher, was bei der Standortwahl und dem Anbauzeitpunkt berücksichtigt werden muss. Während Mais unter optimalen Bedingungen oft höhere Erträge erzielt, erweist sich Sorghum unter Trockenstressbedingungen als ertragssicherer. Zudem unterscheidet sich der Nährstoffbedarf von Sorghum geringfügig von dem von Mais, was eine angepasste Düngungsstrategie erfordert.

Die wichtigsten Vorteile von Sorghum im Zweitfruchtanbau auf einen Blick

  • Hohe Trockenheitstoleranz und gute Anpassung an den Klimawandel
  • Geringerer Wasser- und Inputbedarf im Vergleich zu Mais
  • Gute Alternative für Standorte mit Sommertrockenheit
  • Geringere Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten
  • Anbau als Ergänzung oder Alternative zu Mais 

Sorghum Sorten mit besonderer Eignung für Zweitfruchtanbau: 

  • LUSSI - Frühe Sudangrashybride, die frühe Abreife mit super Ertragsleistung verbindet
  • ARIGATO - Früher Silosorghum mit BmR-Eigenschaften für hohe Silagequalität