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Anbau von Zweitfruchtmais

Der Zweitfruchtmaisanbau kann insbesondere für Betriebe mit Flächenengpässen eine gute Alternative für die Optimierung der betrieblichen Futter- und Substratversorgung darstellen. 

Die Vorteile dieses Systems in Überblick:

  • Der Anbau von Mais in Zweitfruchtsystemen trägt unter günstigen Anbaubedingungen zu einer optimalen Ausnutzung der Vegetationsperiode bei und erhöht den Futter- und Substratertrag pro Fläche, da der Mais auf eine frühe Hauptfrucht folgt.
  • Bietet zusätzliche Verwertungsmöglichkeit für die organische Düngung in einem späteren Zeitpunkt. Dadurch werden die Vorratslagerkapazitäten der Betriebe entlastet.
  • Der Anbau von Zweitfruchtmais kann außerdem zur Erfüllung von Auflagen im Rahmen der Agrarförderung beitragen
  • Trägt zur Erweiterung der Fruchtfolge und zur Diversifizierung des Anbausystems bei.

Folgendes ist jedoch zu beachten:
Das System bietet viele betriebliche Vorteile, birgt aber auch Risiken. Je nach
Witterungsbedingungen kann die Etablierung der Zweitfrucht schwierig werden.
- Frühsommertrockenheit kann dazu führen, dass die Wasservorräte im Boden von der Vorfrucht aufgebraucht sind. Was die Etablierung der Zweitfrucht erschwert.
- Fehlende Bodenfeuchte bzw. Niederschläge nach der Aussaat können den Feldaufgang stark beeinträchtigen und die Anfälligkeit für Schädlinge wie z.B. Vogelfraß erhöhen.

So gelingt der Anbau von Zweitfruchtmais:
Standortwahl
Für einen erfolgreichen Zweitfruchtmaisanbau ist die richtige Standortwahl entscheidend:
-Voraussetzung für das System sind Standorte mit einer gesicherten Wasserversorgung.
-Ein großer Teil des Bodenwasservorrats wird von der Hauptkultur verbraucht, so dass der Wasserbedarf vor allem für den Feldaufgang der Zweitkultur hauptsächlich durch Niederschläge gedeckt werden muss.

Sortenauswahl
Aufgrund der verkürzten Vegetationszeit im Zweitfruchtanbau ist der Sortenwahl besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
-Die Reifegruppe der Sorte sollte auf die regionalen klimatischen Bedingungen des
Standortes, die durchschnittliche Wärmesumme am Standort und den Aussaattermin abgestimmt sein:
Auf wärmeren Standorten können mittelfrühe Sorten oft noch als Zweitfrucht angebaut werden.
-Auf weniger warmen Standorten, z.B. in norddeutschen Anbaugebieten, sind nur frühe Sorten mit geringer Reifezahl geeignet.
Grundsätzlich gilt: Je später die Vorfrucht räumt und die neue Aussaat folgt, desto kürzer sollte die Vegetationszeit der Sorte sein.

Unsere Sortenempfehlung
ES Myrdal S 190 
Amaizi CS ca. S180 ca. K180
Friendli CS S210 ca. K210 
ES Blackjack ca. S230 K220 
 

Boden- und Saatbettbereitung
Für die Bodenbearbeitung gilt: so schonend wie möglich, so wendend wie nötig, um die Restfeuchte des Bodens zu erhalten.
-Vor allem bei trockenen Bedingungen sollte eine Mulchsaat immer bevorzugt. Dieser Form der schonenden Bodenbearbeitung hat sich im Maisanbau gut etabliert. Sollte es trotzdem einem Pflugeinsatz erforderlich sein, muss die Aussaat direkt im Anschluss erfolgen.
- Grundlage für die Aussaat ist ein feinkrümeliges und gut rückverfestigtes Saatbett wichtig, um die Kapillarität des Bodens aufrechtzuerhalten und eine unnötige Austrocknung des Bodens zu verhindern.

Aussaat
- Für eine gute Bestandsetablierung wird eine maximale Aussaatstärke von 8 - 10 Samen / m²
empfohlen. Höhere Bestandsdichte sollte nicht angestrebt werden.
- Eine zu hohe Bestandsdichte hat einen negativen Einfluss auf die Abreife des Kolbens und führt zu einer verzögerten Ernte.
- Gleichzeitig führt dies zu einer unnötigen Konkurrenz um die Wasserverfügbarkeit zwischen den einzelnen Pflanzen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf den Ertrag aus.
- Die Saattiefe sollte 4-5 cm betragen.

Düngung
-Grundsätzlich gilt: Mais hat ein sehr hohes Ertragspotenzial, stellt aber hohe Ansprüche an
eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung, vor allem bei Phosphor und Kalium.
-Das Ertragsniveau von Zweitfruchtmais ist in der Regel niedriger als das von
Hauptfruchtmais. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass der Nährstoffentzug von Zweitfruchtmais geringer ist. Dies muss bei der Düngebedarfsermittlung berücksichtigt werden.
-Bei reduzierter Ertragserwartung ist der Stickstoffdüngebedarf entsprechend zu reduzieren und zusätzlich die üblichen Zu- und Abschläge z.B. für Nmin zu ermitteln.
-Aufgrund der geringen Entzüge sinkt auch der Phosphatbedarf. Je nach Standort und vorherrschenden Bodentemperaturen kann daher die Unterfußdüngung ebenso reduziert werden.

Pflanzenschutz
-Für die Unkrautbekämpfung im Zweitfruchtmais stehen die üblichen Herbizid Produkte zur
Verfügung, die auch im Hauptfruchtmaisanbau eingesetzt werden. Wichtig ist es, die Auflagen der einzelnen Produkte zu beachten.
-Je nach Vorfrucht und Grad der Verunkrautung kann eine Vorbehandlung mit einem Totalherbizid sinnvoll sein, um schwer bekämpfbare Unkräuter und Ungräser zu beseitigen.