Pflanzenkunde und Herkunft
Weltweit ist die Sojabohne die bedeutendste Leguminosenart. Botanisch gehört die Sojabohne (Glycine max (L.) Merr.) zur Familie der Hülsenfrüchte (Leguminosae). Sie stammt ursprünglich aus China und wurde als Kulturpflanze bereits in chinesischen Berichten aus dem 3. Jahrtausend erwähnt. Nach Europa gelangte die Sojabohne erst im 18. Jahrhundert. Zunächst wurde sie nur in botanischen Gärten ausgestellt. Die Sojapflanze erreicht eine Wuchshöhe von ca. 80 bis 100 cm. Sie ist eine selbstbefruchtende, subtropische Kulturart. Als Kurztagspflanze mit einem hohen Wärmeanspruch zeigt sie eine hohe Empfindlichkeit gegenüber den hier herrschenden Langtagbedingungen. Aufgrund dessen verzögert sich die Blühphase erheblich und verlängert sich das Wachstum, wodurch die Abreife später erfolgt. Sojabohnen besitzen einen dünnen, stark behaarten Stängel, an dem lang- stielige, dreiteilige Blätter sitzen. Die Blätter werden während der Fruchtreifung abgeworfen. Die Blüten sind weiß oder lila. Die Blüte dauert in der Regel drei bis vier Wochen. 20 bis 80 % der Blüten setzen Hülsen an. Diese sind zwei bis sechs cm lang und grün. Zur Reife färben sich die Hülsen strohgelb, grau oder schwarz. In den Hülsen befinden sich ein bis sechs kugelförmige Samen. Das Tausendkorngewicht variiert zwischen 50 und 300 g. Mit der Braunfärbung der Blätter beginnt die Reifung der Bohnen in der Hülse. Sojabohnen bilden eine ausgeprägte Pfahlwurzel von bis zu 1,5 m Länge. Vor allem die stark ausgebildeten Seitenwurzeln werden von den sojaspezifischen Knöllchenbakterien Rhizobium japonicum besiedelt. Die Knöllchenbakterien gehen mit der Pflanze eine Symbiose ein und liefern so pflanzenverfügbaren Stickstoff. Da dieses Bakterium in den heimischen deutschen Böden natürlich nicht vorkommt, muss unbedingt eine Beimpfung des Saatguts, bei Erstanbau auch eine Impfung des Bodens erfolgen.