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Beikraut- und Unkrautbekämpfung

Der Sojaanbau stellt hohe Ansprüche an die Unkrautkontrolle und -bekämpfung. In der Regel ist eine Vorauflaufbehandlung unverzichtbar. Durch die langsame Jugendentwicklung und den späten Bestandesschluss der Sojapflanzen üben Beikräuter und Unkräuter einen starken Konkurrenzdruck aus und führen zu Ertragseinbußen. Zur Unkrautbekämpfung stehen der chemische Pflanzenschutz sowie die mechanische Unkrautbekämpfung zur Auswahl. Bei Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind bei der Mittelauswahl die Standortverunkrautung und die Kulturverträglichkeit zu beachten. Eine mechanische Unkrautbekämpfung bedeutet eine hohe Bearbeitungsintensität. Standorte mit einer starken Verunkrautung und den schwer zu bekämpfenden Disteln und Winden scheiden für den Sojaanbau aus. Bei der mechanischen Unkrautbekämpfung hat sich in der Praxis das Striegeln im Nachauflauf bewährt. Das erste Striegeln sollte frühestens mit Erscheinen des ersten gefiederten Laubblatts und maximal bis zu einer Pflanzenhöhe von 10 bis 12 cm erfolgen. Um Pflanzenschäden und Bestandesausdünnung zu kompensieren, sollte etwas dicker gesät werden. Das Striegeln als alleinige Bekämpfung ist meist nicht ausreichend, oft muss zusätzlich noch gehackt werden. Ist das Maschinenhacken vorgesehen, sollte mit Hohlschutzscheiben gearbeitet und der Reihenabstand angepasst werden. Es sollte möglichst früh mit dem Hacken begonnen werden. In der Regel sind zwei bis drei Hackdurchgänge nötig. Der Herbizideinsatz im Sojaanbau ist in der Praxis nicht ganz unproblematisch. Bei der Kulturverträglichkeit muss zwischen Vor- und Nachauflaufbehandlung unterschieden werden.

Das gilt es zu beachten:

 • Soja stellt einen hohen Anspruch an die Unkrautbekämpfung, daher ist eine Vorauflaufbehandlung unverzichtbar. 

• Bei der Spritzmittelauswahl sind die Sortenverträglichkeit und Standortverunkrautung zu beachten. 

• Bei der mechanischen Unkrautbekämpfung ist eine hohe Bearbeitungsintensität notwendig. 

• Flächen mit schwer bekämpfbarem Winden- und Distelbesatz, sowie einer hohen Verunkrautung sind für den Sojaanbau ungeeignet!

In der Praxis bewährte Mischungen

• Sehr gute Wirkung gegen Nachtschatten und Hirse sowie gute Wirkung gegen Melde und Gänsefuß: 0,3–0,4 kg/ha Sencor WG + 0,6–0,8 l/ha Spectrum + 0,25 l/ha Centium CS 

• Besonders effektiv bei Melde und Gänsefuß: 1,5–2,0 kg/ha Artist + 0,25 l/ha Centium 36 CS 

• Gute Wirkung bei Melde und Gänsefuß, Nachtschatten und Hirsearten, schwächer bei Klettenlabkraut: 1,5 l/ha Stomp Aqua + 0,75 l/ha Spectrum Achtung: Schäden an den Sojapflanzen möglich!

 

Wichtig ist für alle Anwendungen 

• Aufwandmengen an die Witterungsverhältnisse und an den Ton- und Humusgehalt des Bodens anpassen

 • Geschlossene Saatrille • Mindestsaattiefe einhalten 

• Gebrauchsanleitung der Pflanzenschutzmittel beachten

Da einige Sorten empfindlich sind und Anzeichen von Phytotoxizität zeigen können, sollten die folgenden Empfehlungen befolgt werden:
- Metobromuron: Um einen Mangel an Selektivität zu vermeiden, nie mehr als 4 Tage nach der Aussaat spritzen und die Dosierung an die Bodenzusammensetzung anpassen. Für Ambrosia empfohlenes Molekül.
- Pendimethalin: vor allem bei sandigen Böden kann es zu Selektivitätsmängeln kommen.
- Pulsar 40®: Bei starkem Regen, hohen Temperaturen oder übermäßiger Pflanzenentwicklung können gelbe Flecken auftreten, die jedoch schnell wieder verschwinden.

Vorsicht ist geboten: Pulsar® und CORUM® können dazu führen, dass Moleküle des zuvor verwendeten Herbizids aus dem Sprühgerät und dem Filter freigesetzt werden, was zu einer Phytotoxizität bei Sojabohnen führen kann. Spritzgeräte müssen vor dem Einsatz von Pulsar® sorgfältig mit geeigneten Produkten gereinigt werden.

Weitere Infos rund um zugelassene Mittel finden Sie in unserem Sojaanbauberater